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Instrumente
Walcker Orgel - St. Maria


Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg erbaute 1844 die Orgel als sein Opus 46. Die Register des Pedals stehen auf Schleifladen, die des ersten und zweiten Manuals auf den von Walcker weiterentwickelten Kegelladen. Das dritte Manual richtete er eigens für die im Spieltisch untergebrachte Physharmonica, ein mittels Windschweller "vom leisesten Hauch bis zu sehr merklicher Stärke" modulationsfähiges Harmoniumregister, ein. Auf dem zweiten Manual erklingt u.a. eine Klarinette mit durchschlagenden Zungen und die delikaten Streicherstimmen Dolce (Metall) und Harmonica (Holz). Die Flute travers auf dem ersten Manual ist "wie die natürlichen Flöten" aus Holz gedrechselt, alle Mixturen enthalten eine Terzstimme. Mittels des Quintbass 10 2/3' kann der "32 Fuß-Ton erzeugt werden", der "dem ganzen eine recht majestätische Wirkung gibt". Für die Windversorgung sah er fünf große Keilbälge vor.



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Quelle: Programmflyer Schramberger Orgelkonzerte



Während Walckers Orgelbauerkollegen ihre Instrumente noch weitgehend im barocken Geist konzipierten, öffnete er mit seiner neuartigen Disponier- und Intonierweise das Tor zur Romantik. Walckers Ideale, dass die Register "einzeln zum Vortrag einer Melodie gebraucht werden, aber bei ihrer Einheit gleichwohl eine reiche Abwechslung in ihrem Charakter darbieten" und dass der Ton der Orgel einen "großen und heiligen Charakter habe" können an dem Schramberger Instrument studiert werden. Nach zwei Umbauten 1900 (Pneumatisierung) und 1948 (Klangaufhellung) wurde die Orgel 1995 von der Orgelbau Th. Kuhn AG, Männedorf/Zürich entsprechend dem ursprünglichen Zustand restauriert. Das Instrument mit 36 Registern ist heute die älteste größere, noch erhaltene Kegelladenorgel von Eberhard Friedrich Walcker.


Disposition

I. Manual
Hauptwerk C-g'''
II. Manual
Schwellwerk C-g'''(')
III. Manual C-f''' Pedal C-f'
Principal 16' Gedekt 16' Physharmonica 8' Principalbass 16'
Bourdon 16' Principal 8' Quintbass 10 2/3'
Principal 8' Gedekt 8' Violonbass 16'
Floete 8' Dolce 8' Subbass 16'
Gemshorn 8' Harmonica 8' Posaunenbass 16'
Gedekt 8' Clarinette 8' Octavbass 8'
Viola di Gamba 8' Rohrfloete 4' Violoncello 8'
Salicional 8' Gemshorn 4' Floete 4'
Trompete 8' Octav 2'
Quintfloete 5 1/3' Cornett 3-5fach 2 2/3'
Octav 4'
Klein gedekt 4'
Flute travers 4'
Quint 2 2/3'
Waldfloete 2'
Mixtur 5fach 2'
Scharff 3fach 1'


KOPPELN
II/I III/II I/P II/P III/P


Crescendotritt für Physharmonica
Gehäuse: Fichtenholz, entsprechend der Originalen Farbfassung von 1844 bei der Restaurierung 1995 überfasst
Stimmtonhöhe: 430 Hz bei 15°C, gleichschwebend
mechanische Kegelladen mit Barkermaschinen in den Manualen
Schleifladen im Pedal
Windversorgung mit fünf Keilbälgen (je 4,20 m x 2,50 m)
1995 von der Orgelbau Th. Kuhn AG, Männedorf/Zürich, restauriert